Wackebold,
der unheimliche Riese Die Sage vom Hickengrund Die Wilden Weiber von Oberdresselndorf Hans Hick und der Feuerriese
Die Wilden Weiber von Oberdresselndorf (nach Runkel und Zaunert) "In Oberdreßelndorf auf dem Westerwald erzählt
man: Früher sei oft, wenn ein junges Paar heiratete, ihm ein kostbares
Geschenk von unsichtbarer Hand zugeflogen. Das hätten dann immer
die wilden Weiber getan. Und bei der Ernte hätten sie auf dem Felde
mit Garben gebunden, dann sie die Arbeit nur so geflogen. Dafür
hätten sie nur ein bißchen Brot und milch verlangt. Als aber
einst ein Müller und ein reicher Bauer ihnen nichts gegeben hätten,
da seien sie böse geworden und hätten seitdem die Dorfleute
an allen Ecken und Enden bestohlen." Das Wildweiberhaus bei Oberdresselndorf (nach A. Wurmbach) Vor vielen Menschenaltern wohnten in jenen Felsenkammern die Wilden Weiber. Es waren kleine, braune Gestalten mit zerzausten schwarzen Haaren und zum Fürchten häßlichen Gesichtern. Die umwohnenden Waldleute, arme Köhler und Schweinehirten, waren diesen Wildleuten hilflos preisgegeben, hatten sie ihnen doch alles zu liefern, was jene zu ihrem Unterhalt brauchten..... Je ängstlicher die Dörfler waren, um so unverschämter und zudringlicher wurden die Weiber. Sie stahlen Eier, -Schinken, Brot und molken die Ziegen in den Ställen. Selbst die Hunde zogen bei ihrem Herannahmen winselnd den Schwanz ein. Eines Tages hatten die armen Dorfbewohner den wilden Weibern statt
der geforderten eisernen Kochtöpfe nur hölzerne Eimer
geben können. In der selben
Nacht zündeten die Wilden Weiber aus Rache dafür
den armen Dörflern sämtliche Dächer über dem Kopfe
an. Den bedauernswerten Armen sei nichts übrig geblieben, als den
Bettelstab zu nehmen, auszuwandern und jenseits ihrer Wälder ein
neues Dorf zu gründen." |