Vom Ketzerbach zum Wetterbach
- Horst Heimann -
Ketzerbach, Winterbach, Wetterbach, Wetterbach, Dresselndorfer Bach: Das Alles ist unser „Wetterbach”. Er beginnt da wo „Winterbach” und „Weierbach” sich vereinen. Der „Weierbach” entspringt oberhalb von Liebenscheid in den Fischweihern nach Löhnfeld zu. Ein Arm kommt aus Richtung Neukirch: der „Erlenbach”. Die größte Wassermenge erreicht den „Weierbach” aus dem Umkreis des Flugplatzes. Je mehr dort die Erde bewegt wurde, desto mehr Wasser kam in den „Weierbach”.
 

Die Qualität unseres Bachwassers könnte darunter noch sehr leiden. Einzelne Fischarten gibt es schon lange nicht mehr im „Wetterbach”. Der „Winterbach” ist von Anfang bis zum „Wetterbach” noch ein Naturbach und kaum mit Fremdstoffen belastet ist. Wo der „Ketzerbach” vom „Hohen Westerwald" kommt, (er beginnt an der höchsten Stelle, nämlich der Fuchskaute) ändert er am Windhain seinen Namen, und wird zum „Winterbach”. Dort nimmt er die „Grasbach” auf, welche in Wald- und Wiesenstücken vor Weißenberg entspringt.

Der „Ketzerbach” hat seinen Namen von einem im Mittelalter ausgegangenen Ort, der auf Hochdeutsch Katzenhausen heißt. Bei uns heißt dieser Ort Kattzesse wie Holzesse, doch richtig in seinem Ursprung Kattenhausen da, wo die Katten der Germanische Stamm, die „Chatten” zu Hause waren; so heißt der Bach „Chattenbach”. Ganz in der Nähe bei Weißenberg bildet der Ketzerstein = Chattenstein der Legende nach eine Germanische Kultstätte. Tacitus, der römische Geschichtsschreiber, berichtet von Auseinandersetzungen mit den Römer, welche nicht weit ab den Limes bauten und bei Strafexpeditionen alles zerstörten was unsere Vorfahren, die „Hochäckerleute” zum Überleben brauchten. Es wurden die Menschen getötet oder verschleppt, die Häuser verbrannt, das Vieh mitgenommen oder umgebracht. Selbst die Äcker mitsamt der Ernte vernichtet.

Einige hundert Jahre haben wir keine Nachricht von Menschen in unserer Region. 400 Jahre Völkerwanderungen aus Nord und Mitteleuropa, aus Teilen Asiens (vom Balkan aus) veränderten die Welt und ließen neue Reiche entstehen. Ab 700 nach Christi entstand unter starken Fürsten und Königen das Reich der Franken, der Grundstock, aus der sich unsere heutige Welt, die Welt Europas gebildet hat. Aus romanisierten Franzosen, die Mittel- und Ostfranken waren, wurde ein Christliches Reich, das „Frankenreich”. Zur Kattenfürt = Katzenfurt kam die Frankenfurt = Frankfurt. Bis zum Rothaargebirge zogen die Franken, vermischten sich mit den Chatten – die späteren Hessen. Weiter im Norden und Osten waren die Sachsen welche erst noch von ihrem germanischem bzw. Arianischem Glauben ab- und zum Christlichem Glauben gezwungen werden mußten. Unter Karl dem Großen war nun ein Riesenreich entstanden, welches von Nord bis Süd, von Ost bis West alle Völker in sich vereinte.